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Silvester - a l´italiana

  • Autorenbild: Vincenza
    Vincenza
  • 29. Dez. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Wie feiern wir Italiener eigentlich den Rutsch ins neue Jahr?


Während in Deutschland mit „Dinner for One“, Fondue oder Raclette, Bleigießen und natürlich lautem Geböller in das neue Jahr gefeiert wird, gibt es bei uns Italienern das ein oder andere skurile Ritual...


  1. Rote Unterwäsche

    Dieses Ritual ist wohl schon so oft durch die Medien gegangen, dass es nichts Neues für euch ist.

    Schon in der Zeit des antiken Roms wird die Farbe Rot mit Kraft , Gesundheit und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht . Daher gilt es als eine Art Glücksbringer : Nicht umsonst gelten Chilischote und Granatapfel als gute Omen . Der Tradition zufolge muss man in der letzten Nacht des Jahres etwas Rotes tragen um sich bei Lady Luck einzuschmeicheln.

    Wenn du denkst "Kein Problem, dann trag ich die von letztem Jahr"

    No No No! Die Unterwäsche muss neu sein UND du musst sie am nächsten Tag wegwerfen!


  2. Linsen und Granatapfel

    Linsen mit Cotechino essen , ein alter Brauch, sowohl wegen ihres Nährwerts als auch weil Linsen das Symbol für gutes Omen, Geld und Wohlstand sind. Neben dem köstlichen Geschmack sind sie auch ein Symbol für Freude und Fülle.

    Der Granatapfel gilt als heilige Pflanze und ist ein Symbol für Langlebigkeit , Fruchtbarkeit und Reichtum . Daher scheint seine bloße Anwesenheit auf der festlichen Tafel den Gästen Glück zu bringen . Egal ob als Beilage zu einem Salat oder einem aufwändigeren Rezept: Der Verzehr der dieser roten Körner bringt Glück!


  3. Alte Gegenstände wegwerfen

    Klingt erstmal harmlos....aber wartet ab :)

    Es ist ist eine symbolische Geste, die in gewisser Weise mit der Loslösung von der Vergangenheit, also mit dem alten Jahr verbunden ist. Indem wir uns von "Alten" Dingen lösen, machen wir Platz für Neues. Klingt erstmal plausibel, oder?!

    In manchen süditalienischen Gegenden ist es immer noch üblich, alte Gegenstände wie Töpfe, Pfannen oder auch Möbel aus dem Fenster zu werfen.

    Stell dir mal vor du läufst durch die Gassen und dir kommen Haushaltsgegenstände entgegen.... falls dich nichts erschlägt, wäre dies auch eine gute Möglichkeit den eigenen Küchenbestand aufzustocken!


  4. Öffne eine Türe oder ein Fenster vor Mitternacht

    Das Öffnen eines Fensters oder der Türe vor Mitternacht ermöglicht, im Haus vorhandene böse Geister und negative Energien zu vertreiben . Indem wir den Raum lüften und die Luft reinigen, schaffen wir irgendwie die richtigen Bedingungen für einen guten Start in das Jahr. Ohne Zweifel ist es ein wirklich einzigartiges abergläubisches Ritual , aber... es schadet nicht, es auszuprobieren!


  5. Mit Champagner/Prosecco anstoßen

    Champagner und Prosecco sind an Silvester ein Muss! Der Toast findet zwischen dem 31. Dezember und dem 1. Januar pünktlich um Mitternacht statt . Egal, ob süß oder trocken , wichtig ist, dass beim Entkorken der Flasche ein schöner Spritzer entsteht . Ansonsten gibt es laut der Tradition nach kein gutes Omen.


  6. Feuerwerk

    Und selbstverständlich gibt es auch in Italien schöne Feuerwerkskörper am Himmel zu sehen!


Und was kommt auf den Tisch?!

Ich nehme euch kurz mit auf eine kulinarische Reise durch die Traditionen Italiens:


Spaghetti alle vongole
Spaghetti alle vongole

Spaghetti mit Muscheln

Beginnen wir in Kampanien mit Spaghetti mit Muscheln, einem einfachen, aber bedeutungsvollen Gericht. Als Symbol für ein gutes Omen ist Fisch der Protagonist der Jahresendtafel, perfekt für einen glücklichen Start ins Jahr.



Ravioli del Plin
Ravioli del Plin

Ravioli del Plin

Im Piemont erzählen Ravioli del Plin die Geschichte der schlechten Tradition der Langhe. Sie werden mit einer Fleisch- und Gemüsefüllung zubereitet und können für einen authentischen Geschmack mit Bratensoße oder Butter und Salbei serviert werden.



Trotellini in brodo
Trotellini in brodo

Tortellini in Brühe I

n der Emilia-Romagna sind Tortellini in Brühe ein Muss. Der Legende nach ist ihre Form vom Nabel einer Marchesina inspiriert. Traditionell in Kapaunbrühe serviert, sind sie ein symbolisches Gericht der Feiertage.



Lasagne
Lasagne

Lasagne

Auch in der Emilia finden wir Lasagne, die in ganz Italien beliebt ist. Von der klassischen Variante mit Ragù und Bechamelsauce bis hin zu den regionalen Variationen, wie dem Vincisgrassi aus der Region Marken, ist es ein Gericht, das alle am Tisch vereint.



Bollito
Bollito

Gekochtes Fleisch

Ein Klassiker aus der Po-Ebene: Das piemontesische gemischte gekochte Fleisch umfasst verschiedene Fleischstücke, begleitet von Saucen wie Bagnet Verd. Perfekt für Wintermittagessen.


Baccalá
Baccalá

Baccalá - Gebratener Kabeljau

Von Latium bis Sizilien ist gebratener Kabeljau der Protagonist der Feiertage. Ob im Teigmantel oder mit Gemüse, es ist ein Gericht mit rustikalem und geselligem Geschmack.



Struffoli
Struffoli

Struffoli Typisch für Kampanien sind Struffoli, frittierte Teigbällchen, die mit Honig und Streuseln überzogen sind. Ein Symbol des Feierns, das bis in die Zeit der alten Griechen zurückreicht.


So unterschiedlich wie unsere Traditionen wohl sein mögen, eines haben wir dann doch gemeinsam: Die Hoffnung auf ein besseres neues Jahr. Und das verbindet dann wohl doch alle Menschen auf der ganzen Welt!





 
 
 

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