Die Schilddrüse, sieht aus wie ein Schmetterling und ist eines der wichtigsten Organe in unserem Körper. Sie bildet die lebensnotwendigen Hormone T3 und T4. Sie ist auch als unser Stoffwechselmanager bekannt, denn ob der Stoffwechsel auf Houchtouren oder auf Sparflamme läuft, entscheidet die Schilddrüse.
Für viele Mitmenschen sind die Auswirkungen auf den Körper immer noch ein Mythos. Wenn die Patienten sagen, dass sie trotz Kaloriendefizit nicht abnehmen, ihr Gewicht stagniert oder sogar zunimmt, möchten sie nicht glauben.
Aber The Struggle is real!
Ich selber bin ohne Schilddrüse auf die Welt gekommen, diese hat sich bei mir nicht ausgebaut und steckt irgendwo überhalb des Kehlkopfes fest. Somit besuche ich seit 39 Jahren jedes halbe Jahr den Arzt und schenke ihm ein paar Ampullen meines Blutes. Und wenn die Schilddrüse wieder´s spinnen anfängt, dann darf ich auch jedes Quartal vorbeischauen, damit die Schilddrüse richtig eingestellt wird.
Symptome und Auswirkungen der Schilddrüsenunterfunktion auf den Körper
Wie eine Seuche verbreiten sich mittlerweile die Probleme mit der Schilddrüse:
90% aller Schilddrüsenerkrankungen betrifft Frauen, oft bei den Wechseljahren
15-20% der Deutschen haben eine Schilddrüsenvergrößerung infolge eines Jodmangels
2-3% leiden unter einer manifesten Schilddrüsenunterfunktion, meist bedingt durch die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis
bei 10% lassen sich im Blut Antikörper gegen Schilddrüsenenzyme nachweisen, die zur Hashimoto-Thyreoiditis führen können
jeder Vierte hat Knoten in der Schilddrüse - aber oft ohne Krankheitswert.
Welche Probleme kann die Schilddrüse machen?
Sie bildet zu wenig Hormone (Hypothyreose)
Sie produziert zu viele Hormone (Hyperthreose)
Das Immunsystem erkennt die Schilddrüse nicht als körpereigenes Organ und versucht sie zu zerstören (Autoimmunerkrankung z.B. Hashimoto-Thyreoiditis )
Sie vergrößert sich unnatürlich und wird zu einem Kropf (Struma) - dieser kann mit einer normalen Schilddrüsenfunktion einhergehen oder auch mit einer Über-oder Unterfunktion
Sie entwickelt Knoten. Diese werden oft zufällig bei einer Untersuchung entdeckt und sind meistens harmlos
Ernährungstipps bei einer Schilddrüsenunterfunktion
Unabhängig von einzelnen spezifischen Nährstoffen sollten sich Betroffene bei einer Schilddrüsenunterfunktion unbedingt ausgewogen und gesund ernähren. Das Ziel ist es hier, die Schilddrüse so gut wie möglich bei der Funktion zu unterstützen. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn alle Nährstoffe im ausreichenden Maße eingenommen werden.
Achte auf genügend Jod, Zink & Selen! Jod, Zink und Selen sind essentielle Mikronährstoffe für die Schilddrüse. Sie werden u.a. benötigt, um die Schilddrüsenhormone herzustellen, bzw. sie in die aktive Form zu bringen. Selen ist u.a. in Paranüssen, Fleisch, Fisch, Eiern und Pilzen enthalten. Zinkhaltige Lebensmittel sind beispielsweise Emmentaler, Haferflocken, Rindfleisch und Linsen. Auch das Sonnenvitamin D ist für die normale Funktion der Schilddrüse wichtig, diese können auch über die Ernährung aufgenommen werden, sie ist jedoch über die Hautbildung bedeutsamer!
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion solltest du Eiweißreiche Lebensmittel bevorzugen
Nimm deine Medikamente ca. 30 Minuten vor dem Frühstück ein, denn Calcium und Eisen sind für die Aufnahme des Wirkstoffes hinderlich!
Achte auf Vollkornprodukte und genügend Ballaststoffe! Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist die Glukoseaufnahme in den Darm und viele andere Organe vermindert. Das führt in Verbindung mit einer Insulinresistenz zu hohen Insulinspiegeln und bei gleichzeitig reduziertem Appetit zur Gefahr einer Unterzuckerung (Hypoglykämie).
Gemüse und Obst sollten die Basis der Ernährung sein. Vermeide gezuckertes Obst, wie Obstkonserven. Auch zuckerhaltiges Obst, wie Ananas, Bananen, Birnen, Honigmelonen, Kaki, Mango, Weintrauben und Süßkirschen solltest du nur in Maßen essen. Greife lieber Himbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Grapefruit, Sauerkirschen, Kiwi, Nektarinen, Papaya, Orangen, Pflaumen, Pfirsich oder Wassermelone.
Bevorzuge Pflanzliche Fette und meide tierische Fette so gut es geht
Bei mir war die Milch auch sehr Entzündungsfördernd, daher habe ich aufgehört normale Milch zu trinken und greife daher zu pflanzlicher Milch.
Versuche Zucker so gut wie möglich zu vermeiden
Zuckerhaltige Getränke und Alkohol solltest du meiden. Sie verstärken die Entzündungsreaktionen im Körper.
Das Wichtigste ist, sich zuallererst von seinem Arzt untersuchen und beraten zu lassen, denn jede Schilddrüsenerkrankung ist anders. Erst dann solltest du gezielt deine Ernährung umstellen, lass dir von einem Ernährungsberater helfen, die sind dafür ausgebildet! Und meistens werden sie auch von der Krankenkasse voll oder teil übernommen!
Was du noch wissen solltest:
bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann es zu einem Anstieg der Cholesterinwerte und das führt zur erhöhten Gefahr für eine Gefäßverkalkung und zu kardiovaskulären Risiken
Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) neigen häufig zu auffällig niedrigen Blutzuckerwerte. Das ist bei ansonsten gesunden Menschen in aller Regel nicht schlimm, bei medikamentös behandelten Diabetikern birgt das jedoch das Risiko für unerwünschte Unterzuckerungen (Hypoglykämien) mit zum Teil gefährlichen Folgen. Deshalb ist es für Diabetiker wichtig, dass auch die Schilddrüsenfunktion überprüft und bei Bedarf gut eingestellt wird, denn beide Erkrankungen profitieren von der guten Einstellung der jeweiligen anderen.
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